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Rüdenhausen - Sehenswert in Wort und Bild
Bücher
Heft
Rüdenhäuser Geschichten 1 u. 2
Einige Exemplare von beiden Büchern noch erhältlich
Letzte Aktualisierung : 13.01.2024 Aktuelles -
Nostalgischer Abend am 23.März 2024 Gasthof Lehner
Markt Rüdenhausen 1
Ein kleiner Ort am Fuße des Steigerwaldes an der Autobahn zwischen Würzburg und Nürnberg und mein Heimatort
Dem ursprünglichen Burgnamen liegt althochdeutsch „kastel „ bzw. mittellateinisch „castellum“ zugrunde. Kastell = befestigtes Gebäude, der Name „de Castello“ = von (zu ) Castell ( nach Reitzenstein). In den alten Urkunden finden sich unterschiedliche Schreibweisen wieder - de Castello - Kastel - Castel - Kastell – Castell. Erste gesicherte Erwähnung 1057 Rubbrath, 1091 Ruopreth de Castello. Seit 1205 trägt das Geschlecht den Grafentitel und den Namen „zu Castell“. Das Wappen, bis heute unverändert, erscheint 1224 das erste Mal als Siegel auf einer Urkunde. Zu dieser Zeit wurden die Grafen Castell auch mit der Würde des Oberschenkenamtes am Hofe der Würzburger Bischöfe ausgezeichnet. Im Jahre 1266 erfolgt die erste Teilung der Grafschaft Castell (oberes und unteres Schloss). Die Linie vom unteren Schloß erlischt im Jahre 1331 aber bereits wieder. Den Grafen Castell wird 1399 von König Wenzel das Münzrecht verliehen. Im 15. Jahrhundert verliert die Grafschaft ihren Glanz. Erst Graf Friedrich und vor allem seinem Sohn Wolfgang I. gelingt es die Grafschaft wieder aufzubauen und zu konsolidieren. Letzterer hat 1533, als die Familie Gnottstatt ausstarb, Rüdenhausen nicht mehr als Lehen vergeben, sondern benutzte das Schloß selbst als zeitweiligen Wohnsitz. Als Graf Wolfgang im Jahre 1546 stirbt, wird die Grafschaft lt. Testament erneut geteilt, wobei Graf Konrad - Castell und Graf Georg - Rüdenhausen erhalten soll. Graf Heinrich, als Geistlicher nicht im Testament des Vaters bedacht, kehrt ins weltliche Leben zurück und ist damit auch erbberechtigt. Da Graf Georg noch in Padua studiert, wird die Grafschaft vorübergehend von den beiden Brüdern Konrad und Heinrich regiert, später dann von allen drei Brüdern gemeinsam. Graf Georg II. zieht 1556 in das alte Schloss in Rüdenhausen und richtet dort seinen ständigen Wohnsitz ein. Damit ist die Linie der Grafen Castell-Rüdenhausen begründet. Die drei Brüder schaffen ein neues Hausrecht und eine Erbeinigung. Später übernimmt Graf Heinrich das mütterliche Erbe (Teil der Grafschaft Wertheim) und lässt in Remlingen ein neues Schloss bauen. Graf Konrad bleibt in Castell und Graf Georg II. hat, wie bereits erwähnt, seinen Sitz in Rüdenhausen. Graf Konrad verstirbt 1577. Im selben Jahr verlegt Graf Georg den Regierungssitz von Castell nach Rüdenhausen. Er hat als einziger der drei Brüder männliche Nachkommen und ist 1595 nach dem Tod des Grafen Heinrich, alleiniger Herr der gesamten Grafschaft. Er verfügt in einem Testament, dass nach seinem Ableben die Grafschaft erneut geteilt wird - zwischen seinen Söhnen Wolfgang - Castell-Remlingen und Gottfried - Castell-Rüdenhausen. Dies ist im Jahre 1597 der Fall und damit ist die Linie Castell-Remlingen begründet, denn Graf Georg II nennt sich seit 1556 „zu Castell-Rüdenhausen“ , aber immer wieder ist zu lesen 1597 sei die Gründung beider Linien. Als im Jahre 1773 Graf Christian Friedrich Karl der Linie Castell-Remlingen verhältnismäßig jung starb, musste erst einmal eine Vormundschaftsregierung eingesetzt werden. Diese begründete 1774 unter Leitung des Gräflichen Regierungsdirektors Zwanziger die Gräflich- Castell - Remlingen’sche Landes-Credit-Casse. Als gemeinnützige Anstalt und Stiftung des Gesamthauses Castell wurde sie 1794 weitergeführt und nennt sich heute „Castell- Bank. Mit Friedrich Ludwig Karl Christian, der keine Nachkommen hat, stirbt 1803 der letzte Graf der Linie Castell-Rüdenhausen (Alt Castell-Rüdenhausen) und die Erbeinigung von 1560 tritt in Kraft. So gründen zwei Brüder der Linie Castell-Remlingen die neuen Linien Castell-Castell (Albrecht- Friedrich Carl) und Castell-Rüdenhausen (Christian –Friedrich). 1806 wird die Grafschaft aufgelöst und dem Königreich Bayern zugeordnet. Die bisherigen Landesherren werden zu erblichen „Reichsräten der bayrischen Krone“ ernannt und nehmen bis 1918 (Ende des Königreichs Bayern)an der Gesetzgebung teil. Beide Familien, Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen , werden 1901 von Prinzregent Luitpolt in den erblichen Fürstenstand erhoben. Erster Fürst der Linie Castell-Rüdenhausen wird der bisherige Graf Wolfgang. Da Erbgraf Siegfried als Gesandter1903 in Santiago verstarb wurde sein jüngerer Bruder Graf Casimir als Nachfolger 2. Fürst. Dessen ältester Sohn Rupert wird 1933 der3. Fürst. Er wird im 2. Weltkrieg 1944 in Rumänien vermisst und im Jahre 1952 für tot erklärt. Sein jüngerer Bruder Siegfried seit 1946 mit Irene Gräfin zu Solms –Laubach verheiratet, wird daraufhin4. Fürst. Als dieser im Jahre 2007 verstirbt wird sein ältester Sohn Johann- Friedrich , der 1983 Maria Gräfin v.Schönborn - Wiesentheid heiratete , 5. Fürst zu Castell- Rüdenhausen. Das Haus Castell- Rüdenhausen übte bis 1969 noch das Kirchenpatronat aus und hat auch auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet eine hohe Ausstrahlungskraft bis in die heutige Zeit. Fürst Johann- Friedrich stirbt nach schwerer Krankheit am 30.0ktober 2014 im Alter von 66 Jahren. Er wurde in der Familiengruft in Rüdenhausen beigesetzt. Sein ältester Sohn Otto wird der 6. Fürst des Hauses Castell- Rüdenhausen
1975 heiratet Donata Gräfin zu Castell-Rüdenhausen Prinz Luis- Ferdinand von Preußen. Dieser verunglückt 1977 tödlich. Beider Sohn Georg Friedrich ist heute Chef des Hauses Preußen.
Gräfin Donata heiratet in 2. Ehe 1991 Friedrich August Herzog von Oldenburg.Sie stirbt nach langer schwerer Krankheit im September 2015 und wird in der Faniliengruft der Oldenburgs beigesetzt
Der sogenannte Küchenbau - zum Schloß gehörend - Ansicht von der Schloßstr.
In der Schloßstr.10, befindet sich der Weinkeller am Schloss von Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen. Das Haus wurde 1778 erbaut . Hier befand sich im 19. Jahrhundert die Weinhandlung der Gebrüder Hornschuch bei der Johann Wolfgang von Goethe nachweislich u. a. Wein einkaufte.
Der Casteller Hof ein Fachwerkhaus ,um 1800 erbaut, diente schon früher als Gasthaus ab 1839 auch als Poststall, der später in ein anderes Haus verlegt wurde.Heute wird das Gebäude als Handwerkerunterkunft genutzt.
Jahnstr 25 erbaut ca. 1609
ev. Kirche St. Peter und Paul erbaut 1708 -1712 wobei das Kirchenschiff bereits 1709 der Glockenturm aber erst 1712 fertig gestellt wurde
Einzigartig in Süddeutschland derTaufengel